Ich bin nicht gerade jemand, der Bloggen als sein Hobby bezeichnen würde...
meistens dauert es sehr lange, bis ich wieder mal etwas schreibe. Da bin ich
vermutlich nicht alleine - so geht’s sicher noch vielen anderen auch.
Was das Elektrofahren betrifft, gehöre ich dann doch eher zu einer
Minderheit der Strassenbenützer.
Nicht zuletzt, weil es immer noch gewisse Nachteile gibt - die sollen nicht
wegdiskutiert werden - zwischen Benzinrollern und Elektrorollern, aber
(!): Die Elektroroller holen auf und wenn man nicht zwingend am Stück über
100km zurücklegen muss, ohne nachladen zu können, so ist ein hartnäckiges
Gesprächsthema bereits vom Tisch.
Es ist aber hier noch viel wichtiger als beim Benzinverbrauch, dass die
Hersteller den Kunden korrekt und ehrlich informieren. Steigungen und
nasskaltes Wetter sind Reichweitenkiller. Zudem sollten die Hersteller
vielleicht nicht davon ausgehen, dass der Durchschnitt der Fahrer 80kg leicht
ist. Zusammen mit ein bisschen Gepäck kommt man der 100kg Marke schon ziemlich
schnell ziemlich nahe. Eleganter wäre die Angabe, wie weit das Fahrzeug kommt
bei 100kg Zuladung und wenn man dann weniger Gewicht transportiert, weiss man
ja, dass es sicher nicht weniger wird mit der Reichweite.
Also wenn ein Hersteller 70km Reichweite angibt bei 80kg Zuladung und im
flachen Gelände bei 25°C Umgebungstemperatur, so werden daraus in der Praxis
bei 100kg und 5-10% Steigung und 10°C Umgebungstemperatur schnell einmal
35-40km Reichweite. Das ist ja beim Benzinverbrauch ähnlich, nur fällt das dort
nicht so ins Gewicht, da ein voller Tank i.d.R. einige Hundert km reicht.
So, nachdem ich mich nun wieder einmal wiederholt habe im eigenen Blog
(räusper), nun zum Thema das mich beschäftigt diese Tage. Es geht mal wieder
ums Ladegerät und um eine Acht im Hinterrad.
Ende Februar 2014 habe ich meinen E-Tropolis Future zu meinem Händler
gebracht, um die Bremsen zu prüfen, einen Reifen zu wechseln und einem neuen
Geräusch im Hinterrad auf die Spur zu kommen. Das beschriebene Geräusch sei
vermutlich das Radlager, das mit rund 5000km "verbraucht" sei, teilt
der Europasupport mit. Mein Händler befindet das Radlager als tiptop in Ordnung
aber das Hinterrad habe eine Acht und die Bremse streife. Zudem seien diverse
Schrauben der Hinterradabdeckung abgebrochen und diese werde nur noch von 3
Schrauben fixiert.
Beim aktuellen Zustand, den gefahrenen km und dem Alter ist das fast ein
Totalschaden, dachte ich. Den Ersatz des Hinterrads mit Motor würde mich dank
Kulanz von Bremen "nur" etwa 400 CHF kosten. Zusammen mit dem stark verbrauchten
Akku (nochmals ca. 1100.- CHF inkl. Einbau) ist das ein happiger Betrag dafür,
dass der Roller danach immer noch "alt" ist. Mein Händler konnte den
Roller wieder soweit fahrtüchtig hinkriegen, trotz der Acht etc., den Reifen
haben wir noch gewechselt und nun fahre ich meine Kurzstrecken bis der Akku
nicht mehr (genug) tut.
Das ging gut bis zum 5. Mai... Am 1. Mai sind wir umgezogen und im Geschäft
lade ich den Roller nicht mehr, da dort der Verdacht bestanden hat, dass es
magnetische Störfelder gibt, die dem Ladegerät schaden könnten. Am 5. Mai also
wollte ich meinen Roller in der Garage am neuen Wohnort laden. Beim Einschalten
fing das Ladegerät an zu pfeifen, zuerst tief und dann immer höher bis es
schliesslich explodiert ist. Zum Glück ist das Gehäuse stabil, denn es sprühten
auch Funken aus den Kühlschlitzen und danach roch es ziemlich brenzlig. Ich
dachte, das ist wohl hinüber.
Dieses Mal musste ich verhältnismässig lange auf ein Ersatzgerät warten.
Nach gut drei Wochen hatte ich ein Ersatzgerät zu Hause und konnte den Roller
wieder laden. Dank der 24Mte. Garantie auf das gekaufte Ladegerät, musste ich
dafür nichts bezahlen. Inzwischen habe ich das fünfte Ladegerät in Betrieb und
hoffe, dass es hält bis der Akku ganz verbraucht ist. Heikel beim Ladegerät
ist, dass das Aluminiumgehäuse als Kühlkörper dient und möglichst nichts
berühren sollte, damit er die Wärme gut an die Umgebung abgeben kann.
Ich bin schon arg enttäuscht von der Qualität des Ladegerätes. Keine Ahnung,
warum dieses so oft kaputt geht. Wenn man im WWW sucht und liest, so waren es
die Ladegeräte der ersten Generation, die die grössten Probleme verursachten.
Im Gespräch mit dem Schweizer Importeur war auch einmal Thema, ob es evtl. am
Roller liegen könnte, dass die Ladegeräte so schnell kaputtgehen. Nur um das
herauszufinden, müsste man evtl. viel Zeit investieren ohne Garantie, dass man
dann die Ursache auch findet.
Im Moment ist es jedenfalls so, dass der Roller läuft und das Ladegerät
funktioniert. Allerdings habe ich schon langsam eine Phobie beim Einstecken des
Laders, ob er läuft oder gleich in die Luft geht.
Erste Gedanken, mit welchem Modell der aktuelle Roller dann mal
ausgewechselt werden soll beginnen sich zu manifestieren.
Bis zum nächsten Mal.
E-Fahrer